Kinderbett, Schreibtisch und Regal selbst gebaut
Es kommt auf jeden Zentimeter an – vor allem in unserem 9 Quadratmeter großen Kinderzimmer für Zwei. Ganze 20 Zentimeter waren noch frei zwischen der Hochbettleiter und dem geplanten neuen Bett für Fanny. Aus Platzgründen erst einmal mit einer Länge von 160 Zentimetern – so passte auch noch ein kleiner eigener Schreibtisch ans Fußende.
Dringender als das Bett war eigentlich ein neues Bücherregal für ihre vielen Bilderbücher. Das letzte ist nämlich meinen Bastelwahn zum Opfer gefallen und dient Fanny jetzt als Zoo/Parkgarage/Feuerwache. Auch schön. Die Bücher dagegen landeten zwischenzeitlich alle gestapelt auf ihrem kleinen Schreibtisch. Äh, ok, optimal ist anders. Und weil am Bett sowieso der beste Ort für Bücher ist und das alte wie das neue Bett so gemütlich unter dem Hochbett stehen wird, galt es die kleine freie Nische zu nutzen. Exakt 20 x 60 (so breit ist die Leiter).
Zufällig passend bot sich da mein alter Freund Bestå (die Wandregal-Module, die jetzt auch im Wohnzimmer stehen) wieder an. Ich habe aus Birkensperrholz zwei quere Fächer zwischen zwei Module gebaut, für die großen Bilderbücher, die mehr Tiefe benötigen. So ist das Regal beidseitig nutzbar und perfekt auf ihre Sachen abgestimmt.
Eine Woche später, also gestern habe ich dann das Bett gebaut. Eine einfache Konstruktion aus insgesamt vier 2,1 mm dicken Sperrholzplatten und einem Kantholz, die haargenau in die 84,5 cm breite Nische passt. Dann waren da noch schiefe Altbauwände, hohe Scheuerleisten, zwei Pfosten des Hochbetts, eine wichtige Steckdose und auf Putz verlaufende Heizungsrohre, die aus meinen Pläne eine ziemliche Rechnerei gemacht haben...
Das Bauen hat mich den ganzen Samstag gekostet, aber die Arbeit hat sich wirklich gelohnt – für Materialkosten von etwa 80 € ist ein wirklich tolles, massives Bett entstanden, das eigentlich jeder bauen kann, der mit einem Akkuschrauber umgehen kann (das weiße Ding aus Pressspan vom Schweden, das da vorher stand, war wesentlich teurer und hat nach herausgebrochener Schublade und diversen rausgebröselten Schraubverbindungen ausgedient).
Eine kleine Anleitung zum Nachbauen findet Ihr weiter unten...
Für die 160 x 80 cm große Liegefläche gibt es zwar passende Kindermatratzen, aber wir hatten ein größeres Modell im Keller, das noch prima in Schuss war – und Schaumstoff lässt sich mit einem ordentlichen Brotmesser ganz gut auf die gewünschte Form bringen (das funktioniert auch mit dicken Kaltschaummatratzen). In der Ecke ist es jetzt schon mal sehr gemütlich, eine Schublade für unters Bett folgt auch noch...irgendwann.
Anleitung Kinderbett aus Sperrholz 160 x 80
Bretter schleifen (vor allem die Ecken gut rund schleifen, Oberflächenfinish mit 240er Blatt zum Schluss)
Bretter probeweise zusammenlegen und Ober- und Unterseiten markieren
Kopf- und Fußende von außen für spätere Bohrungen markieren und Löcher vorbohren
Kanthölzer an die Innenseiten von Vorderseite und Rückwand schrauben (darauf wird der Lattenrost später geschraubt)
Möbelfüße unterhalb der Kanthölzer an die Innenseiten von Vorderseite und Rückwand mit Metallwinkel festschrauben (durch das leicht überstehende Kopfteil kann das Bett so bis an die Wand gerückt werden. Alternativ kann man auch einfach das Kopfende 75 cm machen und darauf verzichten)
Kopfende und Fußteil von außen mit den Rückwand und Vorderseite verschrauben, evtl. mit Metallwinkeln von innen verstärken
Roll-Lattenrost auf 160 kürzen und die Latten nun mit dem fertigen Bettkasten verschrauben. Weil es ein Kinderbett ist, würde ich das auch mit jeder einzelnen Latte machen und nicht wie in der Anleitung angegeben, nur an drei Stellen verschrauben.
Material Sperrholz Birke 2,1 mm:
Kopfende 84,2 x 55
Fußende 84,2 x 75
Rückwand 160 x 55
Vorderseite 160 x 15
Kantholz 160 lang (2 Stück)
Möbelfüße mind. 25 cm lang bzw. Kanthölzer statt dessen
Metallwinkel, Schrauben
Roll-Lattenrost (200 x 80)
Matratze